Geschichte der Garde der Stadt Bad Ischl

Am Freitag, 24. Juni 1966 stellte sich die „Junge Garde der Stadt Bad Ischl“ erstmals im Rahmen der 500-Jahr-Feier zur Markterhebung Bad Ischl 1466-1966 im Kongresshaus Bad Ischl der Öffentlichkeit vor. Beim am Sonntag, 26. Juni stattfindenden Festumzug marschierte die Garde erstmals mit. Der 1. Zug in der Gardeuniform, der 2. Zug im Schwerttanzgewand. Am selben Abend wurde auch erstmals nach jahrzehntelanger Pause der Schwerttanz in Ischl aufgeführt.

Zweck und Zielsetzung der Garde war und ist nach den Satzungen die Pflege und Förderung des Heimatgedankens und des Brauchtums, insbesondere der Traditionen Ischls und des Ischlerlandes.

Die Gardetracht besteht aus einer Kombination der Uniform der Garde von 1848 und dem Kaiserrock von Kaiser Franz Josef. Wichtigster Unterschied zur Garde von 1848 ist, dass jene eine bewaffnete Garde war, die „Junge Garde“ nicht.

Bereits im Entstehungsjahr 1966 veranstaltete die Garde den ersten Kathreintanz, damals noch im Kurhausstüberl. Schon damals spielte die „Simon-Geigen-Musi“. Im Jahr 1962 1967 fand der Kathreintanz aufgrund des großen Andrangs im großen Kurhaussaal statt.

Garde der Stadt Bad Ischl Präsentation der Gardeuniform beim Kathreintanz 1966
Präsentation der Gardeuniform beim Kathreintanz 1966

1968 besuchten schon mehr als  350 Gäste den Salzkammergut Kathreintanz.

Somit feierte die Garde 2006 anlässlich des Kathreintanzes nicht nur ihr 40jähriges Bestehen, sondern auch den 40. Kathreintanz.

1967 gab die Junge Garde erstmals die Ischler Faschingszeitung heraus, welche seither jedes Jahr am Faschingsamstag im Stadtgebiet von Bad Ischl verkauft wird. Ein wesentlicher Teil des Reinerlöses wird bedürftigen Personen in Ischl und karitativen Organisationen zugeführt.

Garde der Stadt Bad Ischl Verkauf der 1. Ischler Faschingszeitung 1967
Verkauf der 1. Faschingszeitung 1967

Am Samstag, 14. Jänner 1978 fand in den Sofiensälen in Wien der „Ball der Oberösterreicher in Wien“ statt. Der Festakt stand unter dem Motto ‚Bad Ischl, das Herz des Salzkammergutes’. Es war für die Garde eine Ehre, den Schwerttanz aufführen zu dürfen.

In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Einladungen, welche an die Garde ergingen, um den Schwerttanz aufzuführen. So zum Beispiel 1995 anlässlich der Bayrischen Landesausstellung „Salz-Macht-Geschichte“ in Bad Reichenhall oder 1999 zum 50 Jahr-Jubiläum der Firma Trachten Tostmann in Schloss Kammer.

In den 1990er Jahren erfolgte eine Statutenänderung, welche es möglich machte, dass Gardisten ab Erreichen des 40. Lebensjahres nicht mehr automatisch in den Passiv Status versetzt wurden. Bis dahin war man bis 40 aktives, ab dann passives Gardemitglied. Folglich wurde auch der Vereinsname auf „Garde der Stadt Bad Ischl“ geändert.

Seither wurde der Ischler Schwerttanz in vielen Bundesländern Österreichs bis ins angrenzende Passau verstärkt beworben und bekannt gemacht. Die Auftritte wurden meistens mit einem jährlichen Gardeausflug verbunden. Diese führten unter anderem bis Thurn in Sachsen, Opatija in Kroatien und Meran in Südtirol.

Heute präsentiert sich die Garde der Öffentlichkeit mit der Durchführung des Kathreintanzes, dem immer ein Volkstanzkurs vorausgeht, dem Verkauf der Faschingszeitung und der Aufführung des Ischler Schwerttanzes.

Im Jahr 2016 feierte die Garde der Stadt Bad Ischl das 50-jährige Bestehen.

Mit der Einführung des Hauptmann-Triumvirates Jörg Sams – Alexander Bittner – Jörg Lemmerer anlässlich der außerordentlichen Sitzung (im Anschluss an die Jahreshauptversammlung) vom 5.11.1999 wurde die Obmannfolge jahrelang beibehalten. 2023 zog sich Alexander Bittner vom Vorstand zurück.

Garde der Stadt Bad Ischl, Vorstand ab 2023
Aktueller Garde Vorstand ab 2023: Jörg Lemmerer (li), Jörg Sams (re)